Sömmerda/ Thür.

Auszüge aus einer Chronik, die es noch nicht gibt

Anmerkungen

Kapitel 2
Homo erectus So viel wie aufrecht gehender. Der Menschen-typ, der Homo erectus angesprochen wird, entwickelte sich vor ca. 1 Million Jahren. Er bändigte die Kraft des Feuers und benutzte Steinkeile.
Jungsteinzeit (Neolithikum) 4500 - 1800 vor unserer Zeitrechnung. Begann in Nordeuropa um 3000 v.u.Z.. Bei seßhafter Lebensweise fanden Bodenbau und Viehzucht allgemeine Verbreitung, weitere Differenzierung im Arbeitsprozeß.
Bandkeramikkulturen Nach der banförmigen Verzierung der Tongefäße aus geritzten Linien, später Strichzeichen, benannte ältere jungsteinzeitliche Kultur (4500 - 300 v.u.Z.) Ausbreitung in den mitteleuropäischen Lößgebieten zwischen Donau, Rhein und Weichsel.
Aunjetitzer Kultur Nach Unetice bei Prag benannte Kultur der Frühbronzezeit (1800 - 1500 v.u.Z.) im südöstlichen Mitteleuropa.
La-Tene-Zeit 450 v.u.Z. bis zu Beginn unserer Zeitrechnung. Die La-Tene-Kultur bildete sich im südlichen Mitteleuropa aus, ihre Träger waren die Kelten. (Jüngere Steinzeit)
Terra sigillata lat., Tafelgeschirr der römischen Kaiserzeit aus rotbrennendem Ton mit Stempel des Herstellers.
Kapitel 3
Hermunduren Wohnten um die Zeitenwende offenbar beiderseits der Elbe. Als der römische Feldherr Tiberius an die Elbe vordrang, wichen sie auf das rechte Elbeufer aus und verbündeten sich mit den Semionen in einer Kultgemeinschaft. Sie stießen im 1. Jahrhundert nach Nordböhmen vor und schlossen sich dem Bund der Markomannen unter Marbod an. Als Nachfolger der Hermunduren sind die Thüringer aufzufassen.
Bonifatius Der ursprünglich Wynfrith oder Winfrid genannte Mönch,der 718 den Namen Bonifatius annahm, wurde um 675 in Wessex als Sohn einer hochvornehmen Familie geboren. Er begann seine Laufbahn als Novize und Mönch im Kloster Exeter. 716 brach er zum ersten Mal zur Heidenmission nach Friesland auf.
Er verzichtete auf die Wahl zum Abt des Klosters Exeter und reiste 718 nach Rom. Hier empfing ihn der Papst Gregot II. und schickte ihn nach Thüringen. Er führte verschiedene Missionsaufgaben in Friesland und Hessen aus. 722 wurde er zum Bischof ernannt. In der Folgezeit gründete und reformierte er viele Kloster (u.a. Fulda, Ohrdruf, Erfurt). Seine berümteste Tat ist die legendäre Fällung der den Germanen heiligen Donnareiche nahe Geismar bei Fritzlar im Jahre 723. 746 übernahm er das Bistum Mainz. 754 wurde er auf seiner letzten Missionsreise von den Friesen erschlagen. Sein Leichnam wurde nach Fulda überführt, sein Grab liegt im Dom.
Sprengel Früher Verwaltungsbezirk, Amtsbezirk eines Kirchenbezirkes (Kirchspiel, Kirchsprengel)
Sedes Kirchliche Organisationsform unter dem Archidiakonat. Die Sedes umfaßten selbständige Pfarreien und unselbständige geistliche Stellen, die Vicarien (Vikarien) und die Klöster.
Zehnt Im Feudalismus der christlichen Bevölkerung auferlegte Abgabe an die Kirche, mußte im allgemeinen in Höhe des zehntes Teiles vom Ertrag der Feldfrüchte und des Viehs entrichtet werden.
Mark Silber Die Mark galt als eine der ältesten deutschen Münzsorten. Die Mark war als "Kölner Mark" maßgebend für das Münzsystem der deutschen Staaten. Sie wog 233,81 Gramm und war in 8 Unzen oder 16 Lot eingeteilt.
Man unterschied Mark fein und Mark lötig. Die Mark fein enthielt 16 Lot reines Silber, die Mark lötig enthielt 16 Lot versetztes Silber.
Bede (Geldbede) Niederdeutsch: Bitte, Gebot.
Im Mittelalter ursprünglich vom Landesherrn, besonders von den geknechteten Bauern, "erbetene", mehr oder weniger freiwillige und nur bei besonderen Anlässen erhobene Steuer. Die Bede wurde aber in Deutschland bald zu einer regelmäßig und nach festen Sätzen erhobenen ersten direkten Steuer.
Schoß/Geschoß Im Mittelalter Form der direkten Steuer, bezogen auf den Grundbesitz.
Wüstung Im Mittelalter ganz oder teilweise, aus unterschiedlichen Ursachen, verlassene Feldfluren und Siedlungen.
Lehen (Feudum) Ausgebildet seit dem 8. Jahrhundert. Das Lehen entstand aus den zunächst getrennten Einrichtungen der Vasallität, d.h. persönlichen Verpflichtungen eines Gefolgsmannes gegenüber seinem Herrn und der Vergabe von Benefizien, vor allem Landgeschenken, durch feudale Grundeigentümer an Gefolgsleute für geleistete Dienste im Militärwesen oder im Staatsapparat. Lehnsherren und Lehnsmann verband eine eidlich begründete Treueverpflichtung.
Gulden Der Gulden oder Gülden war ursprünglich eine Goldmünze und wurde Florenus (Fl. fl.) genannt, weil er zuerst im 13. Jahrhundert in Florenz geprägt wurde. Später auch Silbermünze. Ende des 15. Jahrhunderts vielfach nur Rechnungsmünze.
Groschen Ehemalige deutsche Silbermtinze (seit 1300). Der "gute" Groschen (Silber-Groschen) des19. Jahrhunderts galt 12 1/2, der spätere "Neue Groschen" 10 Pfennig.
Pfennig Als Silbermünze (Denar) in der Karolingerzeit und bis zum 13. Jahrhundert einzige geprägte Münzeinheit. In der deutschen Währung ist der Pfennig kleinste Währungseinheit und Münze.
Waid Kreuzblütler, der gelbblühende Waid wurde früher als Färberwaid angebaut.
Schneeberger Auch Spitzgroschen genannt, seit 1745 in Sachsen Bezeichnung für den Betrag von 15 Pfennig.
Maaß Hohlmaß = 1 Liter
Ungeld Weinverbrauchssteuer
Indigo Blauer, seit dem Altertum bekannter Küpenfarbstoff, der aus der tropischen Indigopflanze gewonnen wird.
Zunft (Innung, Gilde) Seit dem ausgehenden 11. Jahrhundert Organisationsform des städtischen Handwerkes in Gestalt des kooperativen Zusammenschlusses. Ihre Hauptfunktion war der Schutz der städtischen Handwerker vor Konkurrenten. Diesem Zweck dienten in Zunftrollen aufgezeichnete Bestimmungen über Arbeitszeit, Preise, Rohstoffe, Qualität der Waren, Ausbildung der Lehrjungen u.a. Die Zunft diente zugleich der Geselligkeit, erfüllte religiöse Aufgaben und trat als militärische Abteilung bei der Verteidigung der Stadt in Aktion.
Fron Im Feudalismus Zwangsarbeit leibeigener und höriger Bauern. Sie waren gezwungen, an bestimmten Tagen der Woche mit eigenen Tieren und Arbeitsgeräten für den Feudalherren zu arbeiten (Landbestellung, Ernte, Holztransporte usw.)
oppidum/opidum lat. Stadt
Täufertum Sektenbewegung der Reformationszeit. Ihr Merkmal war die Ablehnung der Kindertaufe, gefordert wurde die Taufe aus bewußter Überzeugung (Erwachsenentaufe). Die Orientierung am Urchristentum und der Bergpredigt gaben der Täuferbewegung, nach der Niederlage des deutschen Bauernkrieges die Impulse, sich von der offiziellen Kirche abzusondern, womit sie sich auch im Gegensatz zu den feudalen Obrigkeiten brachte. Die Täuferbewegung fand die Masse ihrer Anhänger unter den städtischen Mittel- und Unterschichten sowie den Bauern. In Thüringen wirkte eine aktivistische Strömung, die das Reich Christi im bewaffneten Kampf errichten wollte. In Erfurt scheiterte 1528 der Versuch einer aktivisti-schen Täufergruppe unter Hans Römer, die Stadt zu erobern. Die Obrigkeit verfolgte das Täufertum mit Todesstrafe.
Archidiakonat Zwischeninstanz zwischen Bischof und Sedes/ Pfarreien.
Vicarien (Vikarien) Unselbständige geistliche Stellen im Rahmen einer Sedes.
Schock Altes deutsches Zählmaß, 1 Schock = 60 Stück.
Dreißigjähriger Krieg Durch den Prager Fenstersturz 1618 ausgelöster, bis 1648 dauernder europäischer Krieg. Wurde vorwiegend auf dem Territorium des Reiches ausgetragen. Zwei Mächtegruppierungen standen sich gegenüber: die Habsburger und die Liga. Der Krieg löste sich, vor allen in seiner letzten Etappe, immer mehr in Raub- und Plünderungszüge auf.
Kapitel 4
Westfälischer Friede Beendete den 30-Jährigen Krieg und wurde nach sechsjährigen Verhandlungen am 29. Oktober 1648 in den westfälischen Städten Münster und Osnabrück unterzeichnet. Der Westfälische Frieden erkannte völkerrechtlich die Souveränität der deutschen Territorialstaaten an. Einige deutsche Territorialstaaten (Kursachsen, Brandenburg) verbuchten bedeutende territoriale Gewinne. Der bis 1624 säkularisierte (überführte) Kirchenbesitz wurde den weltlichen Fürsten bestätigt.
Malter Hohlmaß in Litern angegeben (Getreidemaß,Flüssigkeitsmaß)
Erfurt: Getreidemaß 715,358 Liter
Preußen: 6,59 Hektoliter = 1 Malter
Baccalaurius (Bakkalaureus) Seit dem 13. Jahrhundert von den Artistenfakultät der Universitäten verliehener, unterster akademischer Grad. (Artistenfakultät: im Mittelalter, die den höheren Fakultäten - Theologie, Jurisprudenz, Medizin vorgeschaltete Fakultät der - Artes liberates - verlieh die Grade B.A. (baccalaureus artium) und M.A. (magister artium). Aus ihr entwickelten sich die philosophischen Fakultäten.
Ordination In der christlichen Kirche Berufung (evangelisch) oder Weihe (katholisch) eines Geistlichen zu kirchlichen Ämtern.
Ludimorat Schulmeister
Präceptor lat. Lehrer, Erzieher, früher der Haus- und Privatlehrer.
Meißener Gulden Währungssystem im Königreich Sachsen, im Herzogtum Sachsen-Altenburg, außerdem im östlichen Thüringen.
1 Meißener Gulden (1 meißn. fl.) =21 Gutergroschen = 252 Pfennig (Denar)
(War eine Rechnungsmünze, d.h. eine fingierte ungeprägte Werteinheit, die zu Buch- und Rechnungsführung diente)
Morgen Altes deutsches Feld-(Flächen-) Maß unterschiedlicher Größe von 25 - 123 Ar. Ursprünglich die Ackerfläche, die sich an einem Vormittag pflügen ließ.
Preußen (s. 1816) 25,532 a
Bis 18. Jahrhundert großer Morgen 56,738 a.
Frieden zu Luneville Nordostfranzösische Stadt. Friede zu Luneville- 9. 2. 1801 - von Napoleon Bonaparte diktiert, bestätigt den Frieden von Campo Formio. Im Frieden von Campo Formio 17. 10. 1797 zwischen Frankreich und Österreich, willigte Österreich u. a. in die Annexion des linksrheinischen Deutschlands durch Frankreich ein.
Kollekte lat. Sammlung, Opfergabe
Kapitel 5
Friede von Tilsit Vom 9. 7. 1807 beendete den Krieg zwischen Frankreich und Preußen. Preußen mußte mehr als die Hälfte seines Gebietes abtreten und verlor fast die Hälfte seiner Einwohner.
Thaler (taler) 1486 zuerst in Tirol geprägte Silbermünze. Nachdem die Grafen von Schlick in Joachimstal ebenfalls solche Sorten prägen ließen, setzte sich für das bisher "Guldengroschen" genannte Stück - abgeleitet von jenen Joachimstalern - der Name Taler durch. Er wurde die verbreitetste Münze, nachdem er 1566 vom Deutschen Reich als Leitwährung angenommen worden war. Fortan hieß er Reichstaler.
Im Königreich Preußen (1701/1821) - 1 Reichstaler (rtl) = 24 Gutergroschen (ggr) = 288 Pfennig (Denar)
Preußen (1821/1875) - 1 Preußischer Taler (ptl) = 30 Silbergroschen (sgr) = 360 Pfennig (d)
Wiener Kongreß Versammlung der europäischen Fürsten und Staatsmänner vom 18. 9. 1814 bis 9. 6. 1815, nahm eine territoriale Neugestaltung Europas vor. Den Vorsitz führte der österreichische Außenminister Fürst Metternich. In Deutschland wurden die Territorien der Partikular- (Klein-) Staaten endgültig festgelegt und dabei vor allem Preußen, aber auch einige andere Staaten vergrößert.
Pyrotechnik Feuerwerkerei, Herstellung und Zündung von Feuerwerkskörpern, die aus leichtentzündlichen Mischungen zum Erzeugen von Licht-, Funken- und Knallwirkungen bestehen.
Perkussionswaffen Handfeuerwaffen mit Zündhütchenzündung;
z.B. Perkussionsgewehre
von Priem, Georg Heinrich Priem lernte 1830 durch Zufall Dreyse und dessen waffentechnische Entwicklung kennen. Der kriegs- und waffenerfahrene Kapitän (Hauptmann) wurde in den folgenden Jahren zu einem der aktivsten und fähigsten Förderer Dreyses und seiner Pläne.Von November 1839 bis November 1840 war er zu den Gewehrversuchen mit Perkussions- und Zündnadelwaffen nach Spandau kommandiert. 1842 wurde er zur Verfügung des Kriegsmintsters gestellt, um in Potsdam weiteren Versuchen mit Handfeuerwaffen beizuwohnen. Bis zu seiner Verabschiedung 1852 mit dem Charakter als Generalmajor, führte Priem Inspektionen bei allen Truppenteilen durch und sammelte die in der Alltagspraxis der Armeen gemachten Erfahrungen mit den neuen Waffenmodellen. Für seine Verdienste um die preußische Heeres-bewaffnung erhob ihn König Friedrich Wilhelm IV. in den Adelsstand und verlieh ihm das Zündnadelgewehr ins Wappen.
Revolution 1848 Bürgerlich-demokratische Revolution in fast allen Staaten des deutschen Bundes. Sie hatte zum Ziel, die feudale Zersplitterung zu überwinden und einen bürgerlich-demokratischen Nationalstaat zu schaffen. 18. 3. 1848 Kämpfe in Berlin. Die Revolution scheiterte, weil sich die Bourgeoisie mit der feudalen Reaktion verbündete.
Maturitätsprüfung Bezeichnung für Hochschulreife, Reifeprüfung (Abitur, Matura), sie beinhaltet einerseits die Fähigkeit zum Studium und zur wissenschaftlichen Arbeit, andererseits die auf die Anforderungen der Universität ausgerichtete, abgeschlossene Gymnasialbildung.
Acker Früheres, vorwiegend sächsisch-thüringisches nichtmetrisches Feld (Flächen-) maß unterschiedlicher Größe in Ar (ar) angegeben.
Sachsen (vor 1872) 55,342 ar
Thüringen 22,07 ar
Erfurt 26,434 ar
Dutzend Zählmaß = 12 Stück
Kapitel 6
Freizügigkeitsgesetz Am 2. 10. 1867 im Bundesrat verabschiedet. Es räumte allen Bewohnern des Norddeutschen Bundes freies Niederlassungsrecht im Bundesgebiet ein und förderte damit die für die kapitalistische Wirtschaft notwendige Bevölkerungsfluktuation.
Gesetz über den Unterstützungswohnsitz Am 28. 5. 1870 vom Bundesrat angenommen. Nach preußischer Auffassung sollte für die Armenunterstützung der jeweilige Wohnsitz zuständig sein. In den thüringischen Staaten hatte bis dahin das süddeutsche Heimatrecht gegolten, wonach für die Armenunterstützung der Geburtsort aufzukommen hatte. Das o. a. Gesetz legte fest, daß die Wohngemeinde erst dann zur Armenunterstützung verpflichtet sei, wenn der Unterstützungsberechtigte zwei Jahre in ihr wohnte.
Separation (Flurbereinigung) lat.; Staatliche oder aufgrund privater Vereinbarung getroffene Maßnahmen, durch Erbteilungo.a. Gründe, aufgesplittete landwirtschaftliche Grundstücke durch Zusammenlegung für die Bewirtschaftung geeigneter zu machen. In Verbindung damit steht auch meist eine Verbesserung des Wegenetzes (Wegeregulierung) und der Wasserführung (z.B. Gräben).
Aktiengesellschaft (AG) Form der Kapitalgesellschaft. Das Kapital der Unternehmung setzt sich aus den eingebrachten Beiträgen der Teilhaber (Aktionären) zusammen, deren Anteile am Grundkapital Aktien heißen. Die Aktionäre erhalten Gewinnanteile in Form der Dividende. Die Rechtsform der AG wird hauptsächlich für Großunternehmen gewählt. Viele AG sind untereinander zu Konzernen verbunden.
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) Sie ist die verbreitetste Rechtsform der Kapitalgesellschaften, bei der das Stammkapital durch die im Gesellschaftsvertrag bestimmten Vermögenseinlagen (Stammeinlagen) der einzelnen Gesellschafter bestimmt wird. Die GmbH, die zuerst im deutschen Recht eingeführt wurde, ist von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung, besonders in den Fällen, in denen die Gesellschafter ihre Haftung beschränken wollen, das Unternehmen aber nicht die für die Gründung einer Aktiengesellschaft erforderliche Größe erreicht
Kapitel 7
USPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Gegründet auf dem Parteitag 6.18.4. 1917 in Gotha. Wurde zu einem Sammelbecken vieler von der SPD-Politik enttäuschter Werktätiger.
Detachement Frühere Bezeichnung für einen militärischen Truppenkörper unter Divisionsstärke, der zur Erfüllung besonderer Aufgaben nur vorübergehend zusammengestellt wurde und sich i. d. R. aus Einheiten und Verbänden verschiedener Truppengattungen zusammensetzte.
Trust Vereinigung von Unternehmen der gleichen Branche zum Zwecke der Marktbeherrschung durch Fusion; meist aber durch Gründung einer Holdinggesellschaft.
Konzern Der Zusammenschluß rechtlich selbständig bleibender Betriebe unter einer einheitlichen Leitung, in der Regel durch Erwerb von Beteiligungen am Grundkapital der abhängigen Gesellschaften. Der Konzern bildet in seiner Gesamtheit ein einziges Unternehmen.
Wohlfahrtsfürsorge Die Betreuung Notleidender auf wirtschaftlichem Gebiet. Die öffentliche Wohlfahrtsfürsorge wurde von den Städten und Landkreisen wahrgenommen, sie war gesetzlich geregelt.
Kapitel 8
Vertrauensräte Auf der Grundlage des am 24. 1. 1934 erlassenen "Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit", sollten an die Stelle der Betriebsräte Vertrauensräte treten, die aber weder die Pflichten noch die Rechte der Betriebsräte besaßen. Vorschläge zum Vertrauensrat durften nur der Betriebsführer und der NSBO-Obman (Nationalsozialistische Betriebsorganisation) unterbreiten.
Kapitel 9
Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) Genossenschaftlicher Großbetrieb in der Landwirtschaft der DDR. Es bildeten sich drei Typen der LPG heraus:
LPG Typ I, wurde in der Regel das Ackerland, ach Grünland, genossenschaftlich bewirtschaftet. Im Typ I wurden mindestens 60 Prozent der Einkünfte nach der Arbeitsleistung und der Rest nach Bodenanteilen verteilt.
LPG Typ III wurden die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche, die Maschinen und Geräte sowie sämtliches Nutzvieh in die LPG eingebracht. Die Mitglieder der LPG konnten eine persönliche Hauswirtschaft führen. 80 Prozent der Einkünfte wurden nach der Arbeitsleistung und der Rest nach Bodenanteilen verteilt.
Stammbetrieb In den in der DDR gebildeten Kombinaten in der Regel der größte und ökonomisch stärkste Betrieb, der Sitz der Kombinatsleitung war und von dem aus die Wirtschaftseinheit Kombinat geleitet werden sollte.


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